Es sind nicht nur die seit Jahren wiederkehrenden Miss- oder Mister-World-Wettbewerbe, die von mal zu mal deutlicher machen, dass sich Schönheit und Bildung leichter trennen als vereinen lassen. Diese Befürchtung wurde im ansonsten rühmlosen Sommer ‘82 aufgrund einer «Langzeituntersuchung» mit 601 Männern und 745 Frauen in eine einprägsame Formel gepackt: Hässliche Männer tun mehr für ihre Bildung, kümmern sich erst verhältnismässig spät um Mädchen, bringen es deshalb im Beruf weiter und heiraten dann die schönen Frauen. Spieglein, Spieglein an der Wand… Wer oder was denn eigentlich ist schön? Die Mode zum Beispiel scheint eine so unausstehliche Form der Schönheit zu sein, dass sie alle sechs Monate ändert. Aber auch Hässlichkeit ist ein relativer Begriff: Ein vollreifer Furunkel etwa ist das Entzücken eines jeden Chirurgen.
Zwischenruf in Solothurner Zeitung/Grenchner Tagblatt/Berner Rundschau/Langenthaler Tagblatt